»In dem Projekt »Blindes Fenster« geht es um das Blindsein. Mein persönlicher Bezug dazu ist meine blinde Mutter, die uns in dem Projekt besucht, um uns von sich und ihrem Leben zu erzählen und unsere Fragen zu beantworten.«
Hendrik
Ziel des Projektes ist es, dass wir uns in die Lage von blinden Menschen zu versetzen. Wie ist es, wenn man blind ist? Was für Probleme hat ein blinder Mensch? Wie schneidet ein blinder Mensch eine Banane? Wie überquert ein blinder Mensch eine Straße? Wie läuft ein blinder Mensch mit einem Blindenstock? Wie schreiben und lesen blinde Menschen? Wie spielen blinde Menschen Mensch-ärgere-dich-nicht?
Den Namen »Blindes Fenster« habe ich gewählt, weil ein Fenster eigentlich zum Rausgucken gedacht ist. Diese Tatsache ist einem blinden Menschen aber verwehrt.
Er oder sie muss das Fenster erst öffnen, um durch hören, riechen und fühlen zu erfahren, was draußen passiert. Sich in einer Welt ohne den Sehsinn zu bewegen, erfordert viel Mut. Diese Erfahrungen machen wir während des Projektes auch, zum Beispiel auf dem Sportplatz, beim Klettern und Schaukeln auf dem Schulhof und an einer Straße mit Ampelüberquerung. Dafür üben wir das blinde Gehen mit einem Blindenstock.
Auch das Führen eines blinden Kindes gehört dazu. Darüber hinaus lernen wir die von Louis Braille erfundene Punktschrift kennen und schreiben Wörter oder kleine eigene Texte. Das ist gar nicht so einfach.