Gender

Haltung

Kinder wachsen in Körpern mit Geschlechtsmerkmalen auf die Zuordnungen und Konnotationen zur Folge haben. Wir gehen davon aus, dass die Dimension Geschlecht im Leben eines Menschen schon früh ein Unterscheidungsmerkmal ist, welches maßgeblich beeinflusst, wie Menschen wahrgenommen werden, wie sie sich fühlen und was sich selbst zutrauen. Unsere Aufgabe als Lernbegleiter:innen an der Kinderschule sehen wir darin, im Sinne einer geschlechterreflektierten Bildung zu agieren, um Zuschreibungen, Benachteiligung und Geschlechtsstereotypisierungen zu verhindern. Wir begrüßen Vielfalt in allen Heterogenitätsdimensionen und sind sensibel und offen für Zwischenformen und uneindeutige Geschlechterentwürfe. 

Im Alltag bedeutet das für uns

Unsere gemeinsame Verantwortung als Schulgemeinschaft liegt aus unserer Sicht darin, Zuschreibungen und Benachteiligungen im (Schul-)Alltag zu vermeiden. Für die konkrete Lernzeit bedeutet das, dass wir das Lernmaterial kritisch auf stereotype Darstellung prüfen und vielfältige Repräsentationen von Körpern, Geschlecht und Beziehungsformen zu Verfügung stellen. Wir bemühen uns aktiv darum gendersensibel zu sprechen und sprachliche Zuschreibungen zu vermeiden. Hilfreich sind dabei, die professionelle Reflexivität, die wir durch die gemeinsame Arbeit im Team in den Lerngruppen haben und natürlich die Rückmeldung der Kinder.  Bei der Zusammensetzung der Teams der Lernbegleiter:innen bemühen wir uns darum, dass in den Teams unterschiedliche Geschlechter vertreten sind.

Aber warum gibt es dann geschlechtsspezifische Angebote an unserer Schule?

In den geschlechtsspezifische Angeboten wie „Mädchen*[1]-eure Fragen, eure Power“ oder „Junge*, Junge*“ geht es um Themen wie z.B. Freundschaften, Liebe, Auseinandersetzung mit Körpern und gesellschaftlichen Erwartungen. Wir gehen davon aus, dass der Austausch in geschlechtsspezifischen Räumen eine wertvolle Erfahrung  ist und einen gewissen Schutzraum bietet, um sich mitzuteilen und die eigene Identität zu erforschen. Wir begleiten die Kinder in der Auseinandersetzung mit ihren Fragen, im Teilen gemeinsamer Erfahrungen aber auch in der Auseinandersetzung mit ihren Unterschiedlichkeiten. 


[1] Das Sternchen* soll deutlich machen, dass dieses Angebot für alle Kinder offen ist, die diese Bezeichnung für sich verwenden. Mädchen* sind sehr verschieden und nicht alle Kinder bezeichnen sich als weiblich oder männlich. Wir benutzen das Sternchen hinter Mädchen* bzw. Jungen*, um diese Vielfalt abzubilden.