Die Inhalte der Fächer/Lernbereiche Sachunterricht, Kunst, Musik, Sport, Werken und Ethik werden in Form von Angeboten organisiert. Die Kinder wählen aus den unterschiedlichen Projektangeboten in der Zeit zwischen 11.00 Uhr und 12.30 Uhr ein Angebot nach Neigung aus. Sie dürfen zwei Wochen nach den Ferien in unterschiedliche Angebote hinein schnuppern, danach haben sie einen festen »Stundenplan«, der jeweils bis zu den nächsten Ferien gilt. (Die diversen Regeln aufzuführen, an denen entlang sich die Kinder ihren Stundenplan erstellen, würde an dieser Stelle zu weit führen.)
»Eine Lernkultur der Potenzialentfaltung gelingt dort, wo Kinder nicht mehr belehrt,
sondern als selbstbestimmte Gestalter ihres Lernweges und als kreative Entdecker ihrer
vielseitigen Fähigkeiten und Potenziale ernst genommen werden.« Gerald Huether
Die Kinder suchen sich die Angeboten nach ihren Interessen aus und werden in ihrer Wahl dabei hinsichtlich der Viefalt und Herausforderungsbereiche beraten. Die Angebotsstruktur ist ein wichtiges Herzstück der Arbeit an der Kinderschule und für uns ein wesentliches Instrument zum Fordern und Fördern. Die Kinder lernen hier interessengerecht -Selbststeuerung und Entscheidungsfreiheit begreifen wir als eine Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Lernen. Wir wissen, dass Kinder von sich aus motiviert sind zu lernen, wenn sie die Möglichkeit haben, ihre Interessen zu verfolgen, herausgefordert werden und eigenständig arbeiten können. Sie treffen Entscheidungen, sind einbezogen in der Gruppe und erfahren Wertschätzung durch sie und das, ganz egal, von welchem Entwicklungsstand aus sie starten. Kinder sollen die Lust am eigenen Lernen, am eigenen Entdecken und Gestalten nicht verlieren. Wir haben deshalb ganz gezielt eine Kultur des miteinander Lernens und des miteinander Gestaltens entwickelt und wir trauen allen Kindern dabei sehr viel zu
Über das Prinzip der Freiwilligkeit entwickeln sich so Selbstverantwortung und ein Selbstverständnis für Bedürfnisse und Fähigkeiten. Ausgangspunkt des Lernens sind die aktuellen Lernbedürfnisse und die unterschiedlichen Erfahrungshintergründe der Schüler*innen, Eltern und Lehrer*innen. Auf diese Weise wird die Schule zum Mikrokosmos, in den alle wesentlichen Inhalte unserer Kultur (und der Kulturen, aus denen einige Kinder kommen) einfließen. Die Grundlage dieses Konzeptes ist die Orientierung des Lernens an den Bedürfnissen und besonderen Fähigkeiten der Kinder. Kognitives Wissen ist nicht vorrangig, auch andere Qualitäten der Persönlichkeit eines Kindes sind in der Kinderschule von Bedeutung. Nebenbei: Schwächen in weniger geliebten Bereichen sind wesentlich angenehmer zu bearbeiten, wenn die Stärken in anderen Lernfeldern (Fachwissen, motorische Geschicklichkeit, soziale Kompetenz) eine gleichwertige Würdigung erfahren.
Einige Projektangebote stellen wir an dieser Stelle kurz vor.
- Metallwerkstatt,
- Entspannte Anne
- Maskenbau
- Holzwerkstatt
- Töpfern
- …
In den Projektberichten werden die über einen längeren Zeitraum erarbeiteten Inhalte deutlich. Die Kinder erhalten zum Halbjahr und Abschluss des Schuljahres einen Bericht, der die Inhalte des wahrgenommen Angebotes dokumentiert. Teils sind diese Berichte Gruppen-bezogen, je nach Differenzierung der einzelnen Tätigkeiten werden auch individuelle Fertigkeiten und Lerninhalte dokumentiert. Die Kinder sammeln alle Berichte in einem Kischu-Buch, einem Ordner, den sie zum Abschluss ihrer Kinderschulzeit erhalten.
Manche Projekt-Berichte sind Abschlussdokumentationen in Form einer eigenhändig erstellten Mappe oder z. B. einer im Hörclub erstellten CD.